Limo

– Update Oktober 2024 –

Leider hat ein vorübergehender, medizinisch notwendiger Aufenthalt im Haushalt einer unserer Kolleginnen gezeigt, dass Limo bereits nach sehr kurzer Zeit in einem normalen Wohnumfeld in das aggressive Verhalten gegenüber seinen Menschen zurückfällt, weswegen er letztes Jahr wieder zu uns zurück kam. Und auch wenn Limo bei uns im Tierheim recht gut händelbar ist, haben wir uns entschlossen, unter diesen Umständen eine Vermittlungspause einzulegen. Statt dessen bekommt Limo die Chance auf einen Neubeginn der etwas anderen Art. Wir haben die Möglichkeit, ihn für einige Wochen daheim bei einer Hundetrainerin einziehen zu lassen, sobald der Platz verfügbar ist. Dort wird man ihn professionell einschätzen, seine Potenziale feststellen und schauen, wie an seinem Verhalten so gearbeitet werden kann und was neue Halter wissen und beachten müssen.

Wir werden hier über Fortschritte berichten und hoffen, dass spätestens im Frühjar des nächsten Jahres klar ist, wo die Reise für unseren Limo hingeht.

Limo

Der Anfang 2022 geborene unkastrierte Limo ist eine gelungene mittelgroße Mischung aus Pinschermix und Straßenhund. Er wurde als Welpe vermittelt und kam nun wegen veränderter Lebensumstände der Halterin zu uns zurück.

Der sensible Hübsche zeigt sich bei uns aufgeweckt und menschenbezogen. Er ist dennoch auch ein unsicherer Hund, der bei Stress mitunter ängstlich und gegebenenfalls aggressiv reagiert. In seinem alten Zuhause hat er Ressourcen wie Liegeplatz, Spielzeug oder Futter zum Teil herzhaft und unter Einsatz seiner Zähne verteidigt. Limo kennt den Maulkorb und sollte ihn in kritischen Situationen tragen.
Nach anfänglicher Skepsis gegenüber Fremden taut er schnell auf, fordert zum Teil sehr energisch Streicheleinheiten ein und lässt sich dann nur ungern wegschicken. Spielerisch und mit Tricks, die er sehr gern ausführt, lassen sich angespannte Situationen jedoch gut auflösen.
Limo liebt Spaziergänge, in die gern kleine Übungen eingebaut werden können. Mit anderen Hunden kommt er meist gut zurecht und freut sich über regelmäßigen Hundekontakt.

Alleinbleiben fiel Limo im alten Zuhause sehr schwer und er hat dies auch laut und deutlich kundgetan. Bei uns kommt er immer öfter sehr schnell zur Ruhe, bellt oder jault teilweise gar nicht mehr, wenn seine Menschen gehen und verschläft dann die Zeit bis zum nächsten Gassi. Allerdings wird man sich nach der Adoption darauf einstellen müssen, dass er anfänglich wieder in sein altes Muster zurückfällt. Da sind dann etwas Durchhaltevermögen und tolerante Nachbarn gefragt.

Wachstumsbedingt litt Limo zeitweise unter einer Knochenentzündung (Panostitis), weshalb er sich mitunter gegen physische Manipulation wehrt. Aktuell wird mit medical training daran gearbeitet, dass er auch für ihn unangenehme Situationen aushält. Sein beidseitiger Kryptorchismus (innenliegende Hoden) muss demnächst durch eine Kastration behoben werden.

Limos Menschen müssen wissen, dass er drin und draußen verlässliche Strukturen und Routinen benötigt. Mit Unruhe oder unübersichtlichen Situationen kann Limo nicht gut umgehen, ein eher ruhiges Umfeld wird ihm gut tun. Er kann nicht in einen Haushalt mit Kindern vermittelt werden. Ob Limo seinen Jagdtrieb bei familieneigenen Katzen oder Kleintieren ablegt, darf bezweifelt werden. Hingegen sollte ein souveräner Zweithund bei Sympathie kein Problem sein.