Das Leben einer Straßenkatze hat nichts mit Wildwest-Romantik zu tun. Jeden Tag kämpfen sie ums Überleben, gegen Hunger, Krankheiten und zahlreiche Gefahren. Ausgesetzte Katzen und unkastrierte Freigänger entfachen das Elend immer wieder neu.
Viele Menschen, darunter auch Katzenliebhaber, glauben auch heute noch, Katzen würden draußen zurechtkommen. Katzen sind Beutegreifer, Fleischfresser und Jäger und würde es ausreichend Natur und Nahrungsressourcen geben, könnten sie sich eine Weile selbst ernähren. Vor allem in städtischer Umgebung ist Beute aber nur schwer zu finden. Mäusepopulationen werden mit Gift bekämpft, Mülltonnen oft hermetisch abgeriegelt. Und wenn nicht, verletzen sich die Katzen nicht selten an Glasscherben, scharfen Dosenrändern und ähnlichem. Beim Kampf ums Überleben werden immer wieder Reviergrenzen überschritten, was zu heftigen Auseinandersetzungen unter den Tieren führt. Nicht selten gehen sie mit schweren Verletzungen daraus hervor. Durch die Bisse werden auch verschiedene Krankheiten übertragen, die nicht selten tödlich enden.
Kätzinnen werden von den ständigen Trächtigkeiten und der enorm kräftezehrenden Aufzucht der Jungen so ausgelaugt, dass sie selbst häufiger erkranken und Virusinfektionen an ihre ungeborenen Kinder weitergeben. Die meisten Katzen führen daher ein kurzes Leben voller Schmerzen und Leiden. Auf der Straße werden Katzen häufig nur zwei Jahre alt, in menschlicher Obhut hingegen 15 bis 20 Jahre alt.
Auch der Straßenverkehr ist eine große Gefahrenquelle für die Katzen. Viele erleiden beim Zusammenstoß mit einem Auto Brüche des Kiefers, der Wirbelsäule, der Beine oder vegetieren mit offenen, entzündeten Wunden noch tagelang qualvoll vor sich hin, ohne, dass sich jemand um sie kümmert. Tagtäglich kämpfen Straßenkatzen gegen ihren quälenden Hunger. Ohne Unterschlupf sind sie auch der Witterung gnadenlos ausgesetzt. Ausgemergelt und geschwächt, sind sie besonders anfällig für Krankheiten. Straßenkatzen leiden heimlich, ziehen sich krank zurück und sterben irgendwann unbemerkt, einsam, so als hätten sie nie existiert.
Der Tierschutz Halle e. V. versucht dem Leid der Tiere ein Ende zu setzen: mit Futterstellen, medizinischer Versorgung und Kastration. Doch das genügt nicht. Im Winter leiden die Katzen unter der Kälte, Krankheiten machen ihnen das Leben schwer. Katzenschutz ist im Grunde eine Sisyphos-Arbeit, weil die bestehende Straßenkatzen-Population immer wieder durch ehemalige Besitzer-Tiere und unkastrierte Freigänger „aufgefüllt“ wird. Jedes Jahr nehmen wir unzählige kranke Kätzchen auf und kämpfen täglich um ihr Überleben!
Wir setzen uns außerdem seit Jahren für eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht ein. In Sachsen-Anhalt gibt es bisher nur in einer Gemeinde eine Kastrationspflicht, Bad Dürrenberg.
Wir betreuen zahlreiche Futterstellen, kastrieren streunende Katzen und bauen Schutzhütten, damit die Tiere nicht der Witterung ausgesetzt sind. Unterstützen Sie bitte unsere Arbeit.
Kastrieren Sie Ihre Freigänger!
Unkastrierte Freigänger sorgen jedes Jahr für unzähligen Nachwuchs auf den Straßen. Bitte lassen Sie Ihre Freigänger kastrieren!
Informieren Sie uns!
Damit Tierschutzvereine helfen können, müssen sie über die Streuner informiert sein. Bitte informieren Sie uns oder andere ansässige Tierschutzvereine, schauen Sie nicht einfach weg!
Unterstützen Sie uns!
Bitte unterstützen Sie uns bei den Kosten der Kastrationen, der medizinischen Versorgung und dem Bau von Schutzhütten für Straßenkatzen mit einer Spende.
Diana Nirschl
0345 20 24 101
agl@tierschutz-halle.de