Weihnachten naht und auf vielen Wunschzetteln finden sich auch in diesem Jahr wieder Hunde, Katzen oder Kleintiere. Vielleicht auch das eine oder andere Pony.
Hochheilige Versprechen werden abgelegt, „sich auch immer um das Tier zu kümmern“ und das Wort „Bitte“ ertönt nun ungewöhnlich häufig aus dem Kindermund.
Am Heiligen Abend gibt es dann leuchtende Augen, wenn plötzlich ein Welpe unter dem Weihnachtsbaum sitzt. Alles dreht sich um den kleinen Rocky und jeder will der Erste sein, der mit ihm spazieren gehen oder ihn Füttern darf.

Meist folgt schon im Januar das böse Erwachen. Die Kinder haben keine Lust bei Matsch und Kälte vor die Tür zu gehen oder das muffelnde Hundefutter in den Napf zu füllen. Überall sind Hundehaare, drei Schuhe, unzählige Zeitungen und eine Fernbedienung sind spitzen, kleinen Welpenzähnen zum Opfer gefallen und die Eltern übernehmen notgedrungen widerwillig die Versorgung des Hundes. Was zu Weihnachten Freude gemacht hat, bereitet nun Frust und im Arbeitsalltag bleibt kaum noch Zeit für die Erziehung des Junghundes.

Im April ist Rocky endgültig vom Liebling zum Rüpel mutiert und im Juni sieht er seine Familie zum letzten Mal, als er im Tierheim abgegeben wird.

Die Geschichte von Rocky ist beispielhaft für das Schicksal tausender Tiere, die noch immer jedes Jahr unter dem Tannenbaum landen. Weil Menschen ihren Lieben, gerade an Weihnachten, eine besondere Freude bereiten wollen, werden berechtigte Zweifel und Bedenken zur Haltung des Tieres oft klein geredet oder einfach ignoriert. Das Lebewesen wird zum Geschenk, ohne eigene Bedürfnisse. Zur Sache, die nur dazu da ist Freude zu machen.

Aus diesem Grund verhängen wir auch 2019 wieder unseren Vermittlungsstopp über die Feiertage. Vom 20. Dezember 2019 bis zum 06. Januar 2020 werden keine Schützlinge vermittelt.
Unsere Vorschläge für die Feiertage sind:

  • Nutzen Sie die gemeinsame, besinnliche Zeit um detailliert über die Anschaffung eines Tieres nachzudenken und darüber zu sprechen.
  • Nutzen Sie die freie Zeit um gemeinsam einen Tierschutzverein zu besuchen und mehr über die gewünschte Tierart, deren richtige Haltung und die damit verbundene Arbeit zu erfahren.
  • Schenken Sie an Stelle des Tieres erst einmal einige Fachbücher über das Tier.
  • Wenn Sie sich ganz sicher sind, nutzen Sie die freien Tage um das Wunschtier bei uns zu besuchen und Zuhause alles für seine Ankunft im neuen Jahr vorzubereiten. Bauen Sie zum Beispiel gemeinsam das Gehege für die Kaninchen oder schenken Sie einen Kratzbaum, Näpfe oder eine Hundedecke und überlegen Sie sich zusammen einen tollen Namen. Vorfreude ist schließlich die schönste Freude.

Bitte erklären Sie all das auch Ihrer Familie, Ihren Freunden und Bekannten und helfen Sie uns frustrierte Menschen und todunglückliche Tiere zu vermeiden.
Schließlich geht es an Weihnachten doch genau darum: An Andere zu denken.

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Besucherheit fällt aus

Über die Weihnachtsfeiertage nehmen sich auch unsere ehrenamtlichen Helfer eine kleine Auszeit. Daher fallen folgende Besucherzeiten aus:

20./21. Dezember 2019
27./28. Dezember 2019
03./04. Januar 2020

Ab dem 10. Januar 2020 sind wir wie gewohnt für Sie da.